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27. Februar 2023
Der Workshop, der am 27. Februar 2023 beim GWI stattfand, brachte japanische und deutsche Experten aus Industrie, Politik, Versorgern, Forschung und Verbänden zusammen, um sich über Rahmenbedingungen, Technologien und Projekte auszutauschen und Fragen im Bereich der Abwärmenutzung zu diskutieren. Die Veranstaltung wurde von ECOS Consult, der New Energy and Industrial Technology Development Organization (NEDO) und adelphi im Auftrag der Japanisch-Deutschen Energiepartnerschaft organisiert.
Der Workshop gliederte sich in drei thematische Sessions und eine abschließende Podiumsdiskussion zu den Möglichkeiten einer zukünftigen Kooperation im Bereich der Abwärmenutzung zwischen Japan und Deutschland. Die Sessions widmeten sich dem aktuellen Stand der Wärmewende und der damit verbundenen Politik, den Anwendungen und Technologien zur Abwärmenutzung in verschiedenen Sektoren sowie den infrastrukturbezogenen Herausforderungen.
Frau Thomeczek, Cluster- und Netzwerkmanagerin beim GWI, moderierte den ersten Teil des Workshops. Dabei standen neben den politischen Rahmenbedingungen in Japan und Deutschland vor allem die Fragen zu positiven Effekten und Hindernissen im Mittelpunkt. So wurde deutlich, dass in Japan unter industrieller Abwärme, z. B. auch Abwärme aus KWK-Anlagen verstanden wird – aber nicht in Deutschland. Dadurch ergeben sich unterschiedliche Förderrahmenbedingungen und auch die Potenzialabschätzungen in beiden Ländern sind nicht vergleichbar. Vergleichbar sind allerdings die bürokratischen Hürden, die in beiden Ländern die Dauer der Umsetzung von Projekten zeitintensiv machen.
Die Experten waren sich einig, dass das Potenzial der Abwärmenutzung, z. B. aus industriellen Prozessen oder Rechenzentren, in Deutschland und Japan groß und damit ein wichtiger Bestandteil der Transformation der Wärmeversorgung ist. Gleichzeitig gibt es noch erhebliche Hemmnisse, wie Informationsdefizite, Herausforderungen beim Ausbau der Infrastruktur und die Notwendigkeit, die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Kommunikation zwischen den relevanten Akteuren zu verbessern.
Mit diesem Workshop führte das GWI seine langjährigen guten Beziehungen im Bereich der Energieforschung mit Japan fort, die im vergangenen Jahr mehrere Höhepunkte hatte: die offizielle Inbetriebnahme des Hybrid-SOFC-Systems von Mitsubishi im Juni 2022 – der ersten Anlage dieser Art außerhalb Asiens mit Standort beim GWI. Der Oberbürgermeister der Stadt Essen, Thomas Kufen sprach in diesem Zusammenhang von „GWI spielt in der Champions League“. Im September folgte eine Delegationsreise der Stadt Essen nach Japan. An der Reise, die unter dem Motto „Energie und Innovation“ mit dem Schwerpunkt Wasserstoff stand, nahm Dr. Manfred Lange für das GWI teil. Zum Jahresabschluss bekam das GWI Besuch einer japanischen Schulklasse aus Koriyama, derer sich unser wissenschaftlicher Vorstand, Prof. Dr. Klaus Görner, persönlich annahm. Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich sehr beeindruckt vom Living Lab des GWI und insbesondere von der Hybrid-SOFC-Anlage.